Messdienstleistung vor Ort (Bremskraft, Bremsdruck) – Vermietung von Messsystemen – Schulungen zur Systembedienung

PRODAT BKM Vor Ort Messung

Eine regelmäßige Prüfung der Funktionstüchtigkeit des Bremssystem von Schienenfahrzeugen ist zur Gewährleistung des sicheren Transports von Personen und Gütern von wesentlicher Bedeutung. Die Erfassung, Analyse und Dokumentation der wirkenden Kräfte und Drücke sowie zugeordneter Zeitverläufe ist dazu sehr oft eine notwendige Voraussetzung.

Die Mess- und Prüfsystemlösungen (bspw. PRODAT BKM, BDM oder BPA), mit ihren vielfältigen Systemkomponenten, kann an sehr unterschiedlichen Bremssystemtypen eingesetzt werden und es sind eine Reihe konstruktiver Sonderlösungen vorhanden die bereits viele Anwendungsfälle abdecken. Sensoren zur Kraftmessung an Scheibenbremssystem (Anpresskraftmessungen des Bremsbelags) oder an Klotzbremssystemen (Anpresskraftmessungen der Bremsklötze) stehen zur Verfügung. Hierbei sind Lösungen vorhanden die zwischen Verschleißkörper und Rad positioniert werden können oder den Verschleißkörper ersetzen. Dadurch wird die Ermittlung wirksamer Bremsanpresskräfte an einzelnen Rädern, einer Achse, innerhalb eines Drehgestells oder am gesamten Schienenfahrzeug ermöglicht. Über zusätzliche Sensoren können z.B. auch Drücke an verschiedenen Positionen im Bremssystem erfasst werden (bspw. Hauptleitung, Hauptluftleitung, Bremszylinder – Vorraussetzung sind vorhandene Anschlussadapter).

Im Rahmen der Mess-Dienstleistungen kann die Messung, Prüfung und Protokollierung von wirksamen Bremskräften (durch Bremssystem auf das Rad aufgebrachte Kräfte, auch sog. Anpresskraft=Belagskraft/Klotzkraft) und optional auch wirksamen Bremsdrücken (Druck in Bremsleitungen mittels Druckmesssensoren) erfolgen. Neben der Erfassung und Interpretation von Messdaten in Abstimmung des Kunden, sind auch erweiterte Dienstleistungen zur Datenanalyse möglich. Die Erstellung und Übergabe verbindlicher Prüfprotokolle kann vereinbart werden. Die Unterstützung bei der Analyse möglicher Probleme und deren Behebung kann in Kooperation mit der PRODAT erfolgen..

Die PRODAT bietet ihren Kunden hierbei messtechnische Dienstleistungen zur Kraft- und Druckmessung mit dem System PRODAT BKM an Schienenfahrzeugen im Rahmen von Neuzulassungen, Sicherheitsnachweisen der Bremsanalagen, nach Aufarbeitung oder Wartung oder auch nach sicherheitskritischen Vorfällen.

In den letzten Jahrzehnten ist das Güterverkehrsaufkommen stark gestiegen. Obwohl leider nach wie vor noch ein Großteil der Güter mit dem Lkw transportiert wird und der Marktanteil des Schienengüterverkehrsaufkommens nur sehr langsam steigt, ist auch die Gütermenge im Schienengüterverkehr erheblich gestiegen (Transportleistung der Schienen 2017 rund 136,5 Mrd. Tonnenkilometer, entspricht einem Marktanteil von ca. 19,5%). Gleichzeitig ist aber die Akzeptanz gegenüber Lärmentwicklung gesunken -ein Trend der zu neuen Richtlinien (bspw. der EU) und Verordnungen (Verkehrslärmschutzverordnung) führte.

Im Rahmen der Bestrebungen zur Reduktion von Zuglärm, der bspw. auch durch die Bremsen an Güterwagen hervorgerufen wird (Bremsvorgänge), führte zur Entwicklung von neuen Bremsklotzverschleißkörpertypen. Diese sollten die bisher eingesetzten Bremsklötzen aus Grauguss (GG), durch Bremsklotztypen mit verbesserten Eigenschaften ersetzen – zum Einsatz kommen hier Verbundstoffbremssohlen, wie bspw. die K-Sohle (Kunstoff) oder LL-Sohle (Leichtlauf). Typischerweise werden die folgenden Vorteile genannt:

  • Rollgeräusch der Räder ist niedriger, Kunststoff-Bremsklötze rauhen die Laufflächen nicht auf
  • Bremsstaub (Abrieb) ist nicht elektrisch leitend (für den elektr. Bahnbetrieb wichtig)
  • Reibbeiwert von Kunststoff-Bremsklötzen ist weniger von der Reibgeschwindigkeit abhängig, wodurch der „Bremsruck“ weniger ausgeprägt ist

Eine Vorreiterrolle nahm und nimmt hier die Schweiz ein, in der mit Hilfe von Staatsmitteln die Umrüstung aller Güterwagen auf die neue Brems-Technologie finanziert wird. Gemäß Abschnitt 2, Art. 4 des BGLE sind die Lärmemissionen der Schienenfahrzeuge durch technische Maßnahmen soweit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist. Damit sind bspw. die geräuschintensiven Grauguss-Bremsen ab 2020 auf dem Schweizer Bahnnetz faktisch verboten. Zurzeit erfolgt auch in Deutschland die Umstellung von Grauguss-Bremsklötzen auf Kunststoff-Bremsklötze. Auch das Bundesverkehrsministerium plant ggf. ab 2020 den Einsatz lauter Güterwagen auf dem deutschen Schienennetz zu verbieten.

Bei Umrüstungen ist zu beachten, dass sich die Reibwerte (sowohl statisch als auch dynamisch) zwischen den verschiedenen Materialien (des Reibkörpers also Bremsklotz oder Bremsbelag) unterscheiden und ggf. Anpassungen in Ansteuerung (Pneumatik, Elektropneumatik) und/oder Mechanik (bspw. bei Güterwagen des Gestängestellers) vorzunehmen sind. Eine Prüfung der vorhandenen IST-Kräfte und ein SOLL-Abgleich bspw. mit einer Bremswegberechnung ist in jedem Fall zu empfehlen um Risiken zu reduzieren. Sehr oft ist ein einfaches Auswechseln von Klotz oder Belag nicht ausreichend und eine Prüfung und ggf. Neuerstellung einer Bremsberechnung kann notwendig sein.

PRODAT BKM measurement service example

Eine Mietnutzung im Anschluss an einen Vor-Ort Termin ist möglich, es besteht die Möglichkeit Mitarbeiter in der Nutzung des Mess- und Prüfsystems PRODAT BKM zu schulen.

PRODAT BKM-K-G2 Bremskraftsensoren zur Klotzkraftmessung im Einsatz
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